Statt GEO als magische, zusätzliche Disziplin zu behandeln, empfehlen wir einen pragmatischen Ansatz:
1. SEO-Fundament knallhart absichern
Bevor irgendwo „GEO-Paket“ auf der Rechnung steht, sollten diese Basics sitzen:
- Crawlbare, schnelle, technisch saubere Website
- Klare Informationsarchitektur mit sinnvollen Themenclustern
- Inhalte, die Suchintentionen (informational, transactional etc.) wirklich treffen
- Stetiger Aufbau von Autorität (Backlinks, Erwähnungen, Reviews)
Ohne das wirst du weder in klassischen SERPs noch AI-Antworten nennenswert stattfinden, völlig unabhängig vom Label.
2. Inhalte konsequent „answer-first“ denken
Hier liegt der größte Überschneidungspunkt von SEO und GEO und einer der sinnvollsten Paradigmenwechsel:
- Konkrete Fragen explizit beantworten (nicht nur „um das Thema herum schreiben“)
- Antworten klar „auffindbar“ machen: eigene Absätze, Zwischenüberschriften, FAQs
- Wichtige Informationen verdichten: Definitionen, Zahlen, Tabellen, How-tos
Das hilft:
- klassischen Features wie Featured Snippets, People Also Ask, FAQ-Rich-Snippets
3. Digitale PR und „Earned Media“ bewusst auf GEO trimmen
Da generative Engines Earned Media oft bevorzugen, lohnt es sich, PR und Outreach strategischer zu planen:
- Fachartikel und Gastbeiträge, die konkrete Fragen in deiner Nische beantworten
- Eigene Studien, Reports, Datenauswertungen, die gern zitiert werden
- Präsenz auf Plattformen, von denen bekannt ist, dass sie in Trainingsdaten und RAG-Setups häufig vorkommen (z. B. große Medien, Wikipedia, relevante Branchenverzeichnisse)
Das ist klassisches Authority-Building, nur mit einer klareren GEO-Brille: „Würde ein LLM diesen Inhalt nutzen, um eine fundierte Antwort zu bauen?“
4. Monitoring: Wie sprechen LLMs heute über deine Marke?
Statt blind in neue GEO-Pakete zu investieren, lohnt sich zunächst ein AI-Visibility-Check:
- Welche Fragen würden deine Kunden an ChatGPT, Perplexity, Gemini & Co. stellen?
- Welche Marken nennt das Modell und warum?
- Welche Domains tauchen als Quellen auf?
- Werden deine Inhalte bereits zitiert und wenn ja, welche?
Aus solchen Tests lassen sich sehr konkrete Maßnahmen ableiten:
- Welche Themen solltest du vertiefen?
- Wo fehlen dir Earned-Media-Erwähnungen?
- Welche Content-Formate tauchen häufiger in Quellenlisten auf (Guides, Studien, Produktvergleiche …)?
5. KPIs anpassen: Nicht nur auf Traffic starren
Ein wichtiger Punkt, den viele GEO-Artikel zurecht betonen: Klicks werden weniger aussagekräftig.
Wenn Entscheidungen zunehmend innerhalb von AI-Antworten vorbereitet werden, sind relevante KPIs u. a.:
- Häufigkeit von Markenerwähnungen in AI-Antworten
- Anteil deiner Inhalte unter den zitierten Quellen
- Brand-Suchvolumen (Menschen, die nach dir oder deinen Produkten namentlich suchen)
- Direkte Anfragen und Leads, die „über ChatGPT“ oder „über AI-Suche“ kommen
Das ist kein Bruch mit SEO, sondern eine Erweiterung der Messperspektive.