Wer wir sind und was wir tun

von
Kreativ&Söhne

Die Geschichte von Kreativ & Söhne sei „einfach passiert“, erzählt Tittmann. Sie beginnt so: Alexander Tittmann und Michael Fuchs lernen sich während ihres Studiums in Mittweida kennen und bemerken bei ersten gemeinsamen Projekten schnell: Das passt, beruflich und privat. Inzwischen betreuen sie mit ihrer eCommerce-Agentur zahlreiche Onlineshops, unter anderem terragala.de, lightingdeluxe.de sowie das gesamte Online-Angebot der J.S. Bach-Stiftung St. Gallen. Außerdem haben sie für zahlreiche Marken wie NeueTischkultur, schuhtempel24 und Marabu gearbeitet.

Tittmann ist dabei der kreative Part und kümmert sich um die Projektorganisation, Fuchs verantwortet das Development. Ihr wichtigstes Credo für die Zukunft: Ihre Spezialisierung und die familiäre Atmosphäre im Team bewahren – was bedeutet, dass Kreativ & Söhne perspektivisch aus maximal fünf bis zehn Leuten besteht.

Hallo Kreativ&Söhne, erzählt doch zum Auftakt mal, was euch ausmacht.

A.T.: Dass wir nicht nur Umsetzer sind, sondern immer versuchen, Teil eines Unternehmens zu werden, um herauszufinden, welche Lösung die beste ist. Im eCommerce ist Vertrauen nämlich extrem wichtig . Das klingt sehr nach Phrase, aber in kaum einem anderen Bereich bekommt man so tiefen Einblick in Prozesse und Zahlen eines Unternehmens.
Wir sind als Dienstleister also manchmal unbequem. Und immer direkt. Das passt nicht jedem. Wir setzen nicht stur um, sondern denken lieber noch einmal mehr über die Aufgabe nach und kommunizieren auch ohne viele Blumen, wenn wir es für Quatsch halten. Wir fahren gewiss nicht offensiv das Anti-Wohlfühl-Programm, denn dann hätten wir keine Kunden mehr. Aber die Kunden, die wir haben, schätzen unsere direkte Art, die Dinge beim Namen zu nennen.

Eine weitere Besonderheit ist, dass ihr Pitches verweigert. Warum?

A.T.: Weil wir sie befremdlich finden. Ich soll ein passgenaues Angebot abgeben, habe aber nur grundlegende Informationen. Dabei sind die Vorüberlegungen immer der wichtigste und kreativ anspruchsvollste Teil eines Projektes, die Umsetzung danach ist eben nur noch das Umsetzen. Ich kann keine guten Lösungen entwickeln, wenn ich als Informationsquelle mit einer 10-Seiten-Beschreibung eines Unternehmens arbeite. Und wenn ich keine guten Lösungen entwickeln kann, lasse ich es lieber ganz bleiben.

Wo liegt der Fokus eurer Arbeit?

M.F.: „Der Zweck eines Unternehmens ist es, die Bedürfnisse seiner Kunden zu befriedigen.“ Klingt banal und unromantisch. Ist es aber nicht, denn in dieser Aussage liegt sehr viel Tiefe. Unser internes Kredo ist nicht, unseren Kunden Onlineshops oder Internetseiten zu verkaufen. Denn dann wären wir nicht besser als  Autobauer, zum Beispiel. Die bauen Autos, statt Lösungen zur individuellen Mobilität. Dazwischen liegen Welten. Onlineshops und Seiten sind unser Handwerkszeug. Damit arbeiten wir daran, unsere Kunden erfolgreich zu machen. Wie das funktioniert, ist von Kunde zu Kunde höchst unterschiedlich, auch was die dafür nötigen Kanäle und Maßnahmen angeht.

Es wäre also falsch zu sagen, dass unser Fokus auf der Entwicklung von Verkaufslösungen liegt. Unser Fokus liegt eigentlich immer individuell auf dem, von dem wir glauben, dass es unseren Kunden am meisten nützt. Genau diesen Aspekt spiegelt auch das „&Söhne“ in unserem Namen wider, das für das „Drumherum“ unserer Arbeit steht.

Wann ist ein Onlineshop nicht die richtige Lösung?

M.F.: Zum Beispiel, wenn eine Marke noch keinerlei Marktdurchdringung hat – dann ist es sinnvoller, noch ein paar Monate zu warten und Bekanntheit aufzubauen. Oder wenn der Markt für ein Produkt voll ist und ein Shopbetreiber deshalb irrsinnig viel Geld investieren müsste, um seine Produkte erfolgreich platzieren zu können.

Oder wenn ein Unternehmen ein Produkt hat, das sich für den Onlinevertrieb schlichtweg nicht eignet. Wir betreuen zum Beispiel eine Manufaktur, die Premium-Lautsprecher baut. Die hohe Wertigkeit dieser Lautsprecher kann man online nur begrenzt vermitteln, sie ist aber ein unschlagbares USP. In der Offline-Welt kommuniziert das Unternehmen diesen USP, indem sie die Lautsprecher beim Kunden aufbaut und ihm zum Testen überlässt. In diesem Fall ist es besser, den digitalen mit dem stationären Handel zu verbinden, im Netz präsent zu sein, aber nicht darüber zu verkaufen.

Welche Digital-Trends seht ihr als zukunftsweisend?

M.F.: Bezogen auf „das Internet“ liegt die Zukunft in Diensten, die ganz konkrete und kleine Probleme lösen und immer besser miteinander vernetzt werden. Die mobilen Internetzugänge werden die kabelgebundenen ablösen. Klingt banal, aber diese Entwicklung wird eine neue Qualität und völlig neue Geräteklassen mit völlig neuen Integrationen ins Leben bringen. Stichwort „Internet Of Things“.

Bezogen auf unsere Branche glauben wir, dass es eine Schere gibt, die immer weiter auf geht. Zum einen gibt es die Riesen wie Amazon, die breite Sortimente anbieten und immer weiter in die Welt der Dienste vordringen, zum Beispiel in Form von Unterhaltungsplattformen. Auf der anderen Seite stehen spezialisierte Shops, die wenige Produkte für ganz bestimmte Einsatzzwecke bieten. Dazwischen wird es zunehmend leerer. Das führt dazu, dass die „alltäglichen“ Dinge von wenigen Branchenriesen verkauft werden, aber auch immer mehr Individuallösungen das Licht der Welt erblicken. Wir betreuen selbst auch Shops, die keine fertigen Produkte verkaufen, sondern Dinge, die sich hochgradig individualisieren lassen. Die Zukunft wird also vor allem Individualisierung bringen und eine sehr viel mehr „granuläre“ Integration von Technologie und damit verbundenen Diensten in unser Leben. Zumindest außerhalb von Deutschland. – Hier müssen wir erstmal bargeldloses Zahlen einführen. Und flächendeckende Breitbandzugänge.

Dieser Beitrag ist für sputnika.de entstanden.
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