Aber zurück zum Anfang: Was bedeutet eigentlich das Wort barrierefrei im digitalen Raum und welche Anforderungen bzw. Kriterien müssen dabei erfüllt werden?
Genau wie im öffentlichen Raum meint Barrierefreiheit im digitalen Kontext, dass sich Menschen problemlos im Web bewegen können und an die Inhalte kommen, die für sie relevant sind. Kurzum, das Ziel ist es, dass jeder zu jeder Zeit Websites (und auch mobile Applikationen) abrufen kann – ohne Hindernisse oder Steine im Weg.
Wer es konkreter wissen will, sollte sich die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG)anschauen, die anhand von vier Richtlinien Aufschluss darüber geben, was barrierefreies Webdesign ausmacht:
- Zunächst sollten Inhalte auf Websites für jeden wahrnehmbar und schnell erfassbar sein. Sprich, das Wichtigste sollte zuerst ersichtlich sein.
- Wem nützt schon eine schöne Website, wenn sie nicht gut zu bedienen ist? Deshalb ist die Navigation (und vor allem eine intuitive Bedienbarkeit) ein wesentlicher Faktor.
- Daran knüpft der Punkt an, dass die Website verständlich sein sollte – sowohl für Mensch als auch Maschine.
- Und zu guter Letzt müssen die Inhalte robust sein. Damit ist die Kompatibilität mit allen Endgeräten gemeint.
Allerdings sieht es in der Praxis derzeit noch chaotisch aus mit der digitalen Barrierefreiheit. So sorgen bereits kleine technischen Hürden im Alltag für Schwierigkeiten – zum Beispiel, dass Formate auf mobilen Endgeräten nicht korrekt angezeigt werden oder dass Texte im Sonnenlicht nur schwer gelesen werden können. Noch stärker sind Menschen mit psychischen oder physischen Beeinträchtigungen betroffen. Durch eine Sehschwäche zum Beispiel können Inhalte nur teils oder gar nicht aufgenommen werden. Und motorische Einschränkungen führen dazu, dass Websites erst gar nicht bedient werden können. Es ist also noch einiges zu tun, um alle teilhaben zu lassen.